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Mengen / Material

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Tricksereien bei Mengen und Materialien

Die Mengentricksereien

Viele Schmuckstücke, eine Waage und die Hand eines Ankäufers mit einer Lupe.
Hier schummeln Goldankäufer gerne

Auch hier sind einige der Ankäufer sehr „findig“ in Punkto Ausnutzung zum eigenen Vorteil. Denn eine Veränderung bei der Bestimmung der Menge an vergütungsfähigen Edelmetallen wirkt sich natürlich auch auf den Preis aus. Hier die Varianten.

a - rundungen

Zum Beispiel werden beim Wiegen gerne Nach-Kommastellen weggelassen. So bedeutet eine Nichtberücksichtigung einer ganzen Kommastelle (Beispiel: 999 zu 999,9 / 0,9g) bei einem Altgoldpreis in Höhe von Euro 50 je Gramm Feingold und einem Gegenwert von 1.000 Euro immerhin schon mal 45 Euro - die dann weniger ausgezahlt werden (Stand: 2018). 

b - Wiegen / Geräte / Analyse

Mitunter wird dem Kunden die Sicht auf das Display der Waage versperrt. Oder der Gesamtpreis wird grob überschlagen. Ohne Nennung der Einzelsummen beziehungsweise der Kalkulation. Schlechtestenfalls verzichtet der Ankäufer gänzlich auf das Wiegen oder der Vorgang geschieht im Hinterzimmer.

 

Es gibt Fälle, da werden manipulierte, nicht geeichte Waagen verwendet. Ähnliches gilt selbst für die modernen, ziemlich gut analysierenden RFA-Roentgen-Geräte. Denn auch hier gibt es die Möglichkeit, diese selbst zu justieren und somit die Mengen zu manipulieren.

c - Schätzungen

Typisches Beispiel hierfür ist der Umgang mit Zahngold. Denn hier gibt es inzwischen mehr als 2.000 Legierungsarten. Da werden dann gerne sowohl Menge, als auch Material geschätzt (bei gelbem Zahngold zum Beispiel auf circa 60 oder 70 % Goldgehalt). Aber man kann Zahngold natürlich viel genauer analysieren. Und meistens ist der Gehalt deutlich höher. Dazu bedarf es allerdings hochauflösender Geräte, die die meisten der Ankäufer eben nicht haben. 

d - Menge + Material

Weitere Manipulationen sind beim Umgang mit dem Thema „Schmelzverluste“ zu registrieren. Diese sind unumgänglich, werden aber gerne zu hoch beziffert, so dass sich die Nettomenge erlösfähigen Materials reduziert. Auch bei der Verwertung diffizilerer Objekte, wie zum Beispiel bei Uhren, lassen sich Ungereimtheiten finden. Denn nicht jeder Ankäufer zerlegt diese akribisch, um an das letzte Gramm Gold zu kommen. 

Die Materialtricksereien

Einige Ketten, die aneinandergereiht nach unten hängen.
Hier lauern Chancen für den Ankäufer

Hier lauern ein paar „Klassiker“ der Branche. Denn viele Kunden wissen einfach nicht, um welches Material es sich denn nun wirklich handelt. Die Punzierung ist auch nicht immer zu finden … und … ist diese überhaupt echt und überhaupt.

Insofern ist dieses Thema das bevorzugte Terrain betrügerisch agierender Ankäufer. Mit den folgenden Schwerpunkten:

a - Prüfung der Legierung

In Unkenntnis seitens des Kunden oder/und in Ermangelung einer Punze kann es (gewollt?) zu falschen Legierungsangaben kommen. So wird aus einer 750er-Gold-Kette schnell mal eine mit nur 585/1000. Da kommen flugs mehrere Hundert Euro zusammen.

 

Oder es ist von „Unterlegierung“ die Rede. Das heißt, es sei „weniger drin, als draufsteht“. Das kommt mitunter bei älteren Objekten vor und ist dann auch stimmig, wird aber auch sonst gerne als falsches Argument genutzt. Auch die Verwendung alter, ungenauer Prüfsäuren führt mitunter zu einem falschen Ergebnis. Denn diese fällen gegebenenfalls aus und machen eine genaue Beurteilung damit schwieriger möglich.

b - Echtheit / Bewertung

Ähnliches Thema. Es wird zum Beispiel gerne behauptet, im Objekt eingefasste Edelsteine seien nicht echt. Anzutreffen ist auch die Behauptung, es handele sich um Imitate, statt um echte Stücke. Besonders dann, wenn eine Punze fehlt. Ein Klassiker ist auch, Weißgold als Silber zu bewerten. Sie sehen sich ja auch sehr ähnlich. Aber die Preisunterschiede sind immens.

 

Manche der Ankäufer verlangen ein „Echtheits-Zertifikat" und vermindern bei dessen Nichtvorlage den Erlös. Ebensolches gilt für den angeblich schlechten Zustand des Objekts. Man zieht einfach Wert bei altmodischem oder defektem Schmuck ab. Dieser Umstand ist jedoch völlig irrelevant, denn die Objekte werden meistens eh eingeschmolzen. 

 

Ähnliches gilt auch für Münzen. Da wird gerne mal wertmindernd argumentiert, diese hätten zu deutliche Gebrauchsspuren. Und was noch schwerer wiegt: Einige Münzen werden zum Materialwert angekauft und nicht als deutlich wertvollere Sammlermünze. Das ist schneller passiert, als man denkt. 

Die Summe der Faktoren

Ein Abakus neben einem Taschenrechner.
Da kommt ganz schon was zusammen!

Am Ende sind es oft auch mehrere Faktoren, die gleichzeitig zusammentreffen. Da kann schon ein ganz schönes Sümmchen als Differenz zusammenkommen! Einen sehr guten Einblick in dieses Thema bietet Ihnen auch der Beitrag „Testkriterien" in der Rubrik „Der Test". Dort sind 20 Kriterien aufgeführt, die allesamt zum Erlös Ihrer Objekte beitragen. Um zu verdeutlichen, wie schnell sich Preis-, Mengen und Materialtricksereien summieren können, hier ein Beispiel:

 

Angemessener Wert 750er Ring, 25g Feingold 999,99 à Euro 40/g
= Euro 1.000 Nicht Börsenpreis, sondern der Ankaufspreis eines guten Ankäufers
   
Abzüge  
./. Euro 20 Berechnung mit niedrigerem Börsenkurs des Tages; 2 % weniger
./. Euro 59 Falsche Legierungsangabe oder Prüfsäure; 585er statt 750er
./. Euro   4 Abrunden beim Wiegen; 0,1g = Euro 4
./. Euro 12 Abrunden beim Feingold; 0,25g = Euro 12
./. Euro   4 Nicht geeichte Waage; 0,1g = Euro 4
./. Euro   1 Nachkommastellen weggelassen; 999,9 statt 999,99; 0,01g = Euro 1
   
Differenz  
= Euro 100  

Das bedeutet: 10 % = 100 Euro alleine durch Trickserei! Da ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass ein Ankäufer einfach schlechte Preise zahlt. Zum Vergleich: Meine Provision = 29,75 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Das sind nur circa 3 %.


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Abbildungsnachweis: Oben: © Can Stock Photo / JENYA - Mitte: © Can Stock Photo / pixelmaniak - Unten: © Can Stock Photo / leungchopan 

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