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Goldmarkt

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Grundlagen des Goldmarktes

Der Wert des Goldes

Eine große Menge an Goldmünzen.
Wohl dem, der diesen Schatz sein Eigen nennt

Was macht Gold für den Menschen so besonders? 

Neben seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in Industrie (Schmuck / Elektronik / Optik) und Medizin (zum Beispiel Zähne) gibt es einen grundsätzlichen Nutzen, dem man diesem Objekt der Begierde zuschreibt. Folgende Quelle benennt diesen meines Erachtens sehr gut. 

 

Goldankauf Pro24 (2021, 22.10.). Macht & Magie des Goldes. Goldankauf Pro24.

https://www.goldankauf-pro24.de/jb-goldankauf-macht-und-magie-des-goldes.html (Auszug)

[…] „Geringer Gebrauchswert des Goldes

 

Eine ganze Reihe von Stoffen hat einen großen Wert im Alltagsleben des Menschen. Getreide ist wichtig, um Brot zu backen. Mit Ton stellt man Ziegelsteine her, um Häuser zu bauen. Stoffe werden benötigt, um Kleidung herzustellen. Mit Eisen fertigt man Werkzeuge. Holz dient neben vielen anderen Zwecken dazu, Möbel herzustellen. Diese lebensnotwendigen Substanzen und Materialien besitzen einen außerordentlich hohen Gebrauchswert. Der Wert des Goldes ist von anderer Art. 

 

Aufgrund seiner Seltenheit, seiner Unzerstörbarkeit, seiner Gefälligkeit und seines hohen spezifischen Gewichts eignet es sich hervorragend als Tauschwert. Gold besitzt keinen Gebrauchswert, wenn man von einigen weniger bedeutenden Anwendungen in der Industrie und von seiner ästhetischen Funktion als Schmuck absieht. Dazu ist es viel zu selten.

Gold und Geld besitzen einen gebrauchswertfreien Tauschwert. Der Nutzen entfaltet sich erst, wenn man es als Tauschmittel verwendet, um die Dinge des Lebens zu erwerben, die man wirklich braucht.“ […] 

Hierfür gibt es einen Begriff, der solche Tauschmittel beschreibt: Fiatgeld (= nicht waren-/goldgedecktes Geld).

Fiatgeld

Eine Euro-Münze auf Kornähren.
Tauschen - Grundlage eines jeden Marktes

Wikipedia
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fiatgeld&oldid=216542772 (Auszug)

[…] „Fiatgeld (auch englisch Fiat money) ist ein Objekt ohne inneren Wert, das als Tauschmittel dient. Das Gegenteil von Fiatgeld ist Warengeld, als das z. B.  Tabak, Reis, Gold oder Silber dient, das neben dem äußeren Tauschwert auch einen inneren Wert hat, der unabhängig von Regierungserlassen ist, solange damit bezahlt werden darf.

 

Heutige Währungssysteme legen meist den Wert der Währung nicht zu einer offiziellen Rate mit einem Rohstoff fest.  Stattdessen wird der Wert über die Macht der Regierung, die Währung als gesetzliches Zahlungsmittel vorzuschreiben, gesichert. 

 

Durch eine gesetzliche Festlegung als Zahlungsmittel in einer Währungsverfassung alleine erlangt es aber nicht zwangsläufig die Eigenschaften von Geld, sondern erst durch die allgemeine Akzeptanz von Handelspartnern (Zahlern, Beziehern) auch hinsichtlich Wert und Kurs der Währung.“ […]

 

Im Grunde gilt folgende Feststellung:

Süddeutsche Zeitung (2014, 26.05.). Wenn Omas Ketten viel wert sind. Süddeutsche Zeitung.

https://www.sueddeutsche.de/geld/ankauf-von-altgold-wenn-omas-ketten-viel-wert-sind-1.1954511 (Auszug)

[…] „Für eine Unze haben Sie schon im alten Rom eine Toga bekommen und heute ist es ein Maßanzug. Daran hat sich nichts geändert", sagt Zöbelein. Geld könne man drucken, Gold müsse man erst einmal finden. Das sei eben der große Unterschied.“ […] 

Der Goldmarkt als Basis

Eine Lore in einem Schacht einer unterirdischen Goldmine.
Es ist ein weiter Weg bis zum Goldankauf ...

Der Goldmarkt bezieht sich auf den Handel mit realem, anfassbarem Gold. Er dient als Hintergrund und beeinflusst auch den Altgoldmarkt - aber eher indirekt über ihre Wirkung auf den Goldpreis. Wie bei jedem Markt, bestimmen auch hier Angebot und Nachfrage die Preise. Hier einige Daten - sowohl weltweit, als auch für Deutschland:

A - Zahlen weltweit (2016)

A1 - Angebot 

 

Förderung 

  • Pro geförderte Tonne Erde und Gestein, werden circa 5 g Gold gewonnen;
  • Etwa 3 % der jährlichen Goldproduktion ist Naturgold.

Goldbestand 

  • Vom weltweiten Goldbestand entfällt die Hälfte auf Schmuck, ein Fünftel auf Notenbanken, eineinhalb Zehntel auf Barren und Münzen sowie ein Zehntel auf Kunstgegenstände;
  • Bei Goldbarren  wird  der weltweite Bestand auf 60 Tausend Tonnen geschätzt, bei Münzen auf 30 Tausend Tonnen (große Abweichungen);
  • Das Goldangebot des Jahres 2016 bestand zu 17 % aus recyceltem Gold;
  • Goldreserven der Welt: USA (8.400 Tonnen) / Bundesrepublik Deutschland (3.400 Tonnen Gold) / IWF (2.800 Tonnen Gold) / Italien (2.450 Tonnen Gold) / Frankreich (2.435 Tonnen Gold);
  • 4.580 Tonnen Gold lagern hinter den Mauern von Fort Knox = 368.000 Standardbarren (Good Delivery Bars) mit einem Gewicht von je 400 Unzen (ca. 12,5 kg Gold).

A2 - Nachfrage

  • Schmuckindustrie = 66 % = zwei Drittel des Volumens;
  • Investoren = 20 % die Gold als Spekulationsobjekt oder Wertanlage benutzen (in den letzten Jahren stark angewachsen);
  • Industrie = 14 % für technische Anwendungen;
  • Regierungen und Zentralbanken spielen inzwischen eine untergeordnete Rolle,
  • Asien mit 2/3 des Gesamtvolumens.

B - zahlen für deutschland (2016)

B1 - Angebot 

  • Deutschland verfügt über etwa 12 Tausend Tonnen Gold, von dem 32 % auf Münzen und Barren (78 Gramm pro Kopf), 29 % auf Schmuck (58 Gramm), 28 % auf Notenbanken und 11 % auf goldbezogene Wertpapieranlagen entfallen;
  • Deutschlandweit wird eine Menge von ca. 10 Tonnen Zahngold / Altgold vermutet (kaum Förderung) 
  • Man schätzt, dass durchschnittlich etwa 90 Tonnen Feingold pro Jahr zurück in den Kreislauf kommen - und dass dafür von den Goldhändlern grob geschätzt das Doppelte an Material angekauft wurde.

B2 - Nachfrage 

  • Jedes Jahr liegt der Umsatz in Deutschland mit Schmuck und Uhren in Milliardenhöhe;
  • Traditionell liegt die verwendete Menge von Gold in der Schmuck- und Uhrenindustrie deutlich vor Silber und Platin;
  • Mehr als die Hälfte der industriellen Goldnachfrage in Deutschland geht in die Produktion von Ringen und Ketten;
  • Immer mehr Konsumente denken über die möglichen Konsequenzen ihres Kaufverhaltens nach, Stichworte: Menschenrechte / Unterstützung krimineller Handlungen / Umwelt / Ausbeutung / Fairtrade / „Konfliktfreies Gold“.

Fairtrade

Ein Fairtrade-Siegel.
Dass es das auch bei Gold gibt ...

Auch wenn bei diesem Thema sicherlich nicht alles Gold ist, was glänzt - hier einige Informationen. Bleibt zu hoffen, dass das alles so umgesetzt wird. 

 

ESG (2021, 14.10.). Fairtrade-Gold. Scheideanstalt.

https://www.scheideanstalt.de/gold/au/fairtrade-gold/ (Auszug)

[…] „Das Fairtrade Siegel ist den meisten vor allem Bekannt von Lebensmitteln wie Kaffe oder Bananen, aber auch reine Rohstoffe wie Gold werden Fairtrade gehandelt. Wie bei allen Fairtrade Produkten steht hierbei die Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit der Produktkette im Vordergrund. Dort wo die Menschen das Gold tatsächlich mit Ihren Händen aus dem Boden holen soll es fair zugehen und auch zu einer fairen Bezahlung der Minenarbeiter kommen. Anders als im grossen industriellen Bergbau ist bei "Small Miners" Goldminen, welche sich nach Fairtrade Standards haben zertifzieren lassen, der Goldabbau grossteils noch echte Handarbeit. 

 

Die FairTrade Organisation sorgt mit Ihren Vorgaben dafür, dass alle Minenarbeiter einen gerechten Anteil am Ertrag erhalten, dass deren Kinder zur Schule gehen können, und dass die Sicherheit und Gesundheit der Goldsucher im Vordergrund steht. Die Fairtrade Prämie ermöglicht es den Gemeinschaften ausserdem in Projekte wie medizinische Einrichtungen und Schulen zu investieren. Die komplette Lieferkette, von der Mine, über den Transport, die Raffination, die Produktgestaltung, bis zum Handel wird hierbei von FairTrad zertifiziert.“ […]

Konfliktfreies Gold

Goldnuggets in einem kleinen Beutel auf einer Landkarte.
Konflikte um Gold - Thema seit Jahrhunderten

Hier einige Statements zu diesem wichtigen Thema.

Umwelt + Klimapakt Bayern (2021, 22.10.). Konfliktmaterialien - Hintergründe, Regelungen, Initiativen. Umwelt + Klimapakt Bayern.

https://www.umweltpakt.bayern.de/nachhaltigkeit/fachwissen/340/konfliktmineralien-hintergruende-regelungen-initiativen (Auszug)

[…] „Vorkommen mineralischer Rohstoffe wie z.B. Gold oder Zinn können den Förderländern wirtschaftlichen Wohlstand bescheren. Sie können jedoch auch zu gewaltsamen Konflikten um die Gewinnung und Vermarktung der endlichen Ressourcen führen. 

 

Auch die Rohstoffindustrie selbst kann bei der Finanzierung oder Unterstützung bewaffneter Gruppen in den Förderländern eine Rolle spielen. Ist dies der Fall, so werden die betreffenden Ressourcen als "Konfliktmineralien" bezeichnet. 

 

Beispiele sind die Diamantenproduktion in Sierra Leone im Zusammenhang mit dem dortigen Bürgerkrieg (1991-2002) oder die Gewinnung des Erzes Coltan und die bewaffneten Konflikte im Ostkongo.“ Konfliktfreies Gold stammt demnach nicht aus solchen Szenarien.“

 

Um diesen Machenschaften zu begegnen, wurden verschiedene Initiativen ins Leben gerufen. Bleibt zu hoffen, dass sich diese am Markt durchsetzen werden. Einige wenige der größeren Scheideanstalten und Produzenten im Goldgewerbe haben zumindest begonnen, ihre Prozesse hierauf einzustellen.“ […] 

 

Stiftung Warentest (2021, 22.10.). Glossar. Stiftung Warentest.

https://www.test.de/Gold-Wo-gibt-es-saubere-Barren-und-Muenzen-4848712-4848718/ (Auszug)

[…] „Conflict-Free Sourcing Initiative

Aus der Elektronikindustrie stammt die Conflict-Free Sourcing Initiative (cfsi). Sie zertifiziert Lieferketten, also den Weg, den Rohstoffe nehmen, bis sie in einem Endprodukt landen. Als „konfliktfrei“ gilt ein Rohstoff, wenn er nicht der Finanzierung von kriegerischen Auseinandersetzungen und terroristischen Aktivitäten in der Demokratischen Republik Kongo oder seinen Nachbarstaaten diente.

 

Dodd-Frank-Act 

In den Vereinigten Staaten wurde 2010 das Gesetz „Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act“ erlassen. An US-Börsen notierte Unternehmen müssen unter anderem offenlegen, ob sie Gold aus der Demokratischen Republik Kongo oder Nachbarstaaten verwenden. Falls ja, müssen sie nachweisen, dass dadurch keine Rebellengruppen finanziert wurden.

 

Fairmined, Fair Trade, Fairtrade 

Die Siegel Fairmined und Fairtrade spielen eher in der Schmuckindustrie eine Rolle. Fairmined ist für kleinere Minengesellschaften gedacht, die Umwelt- und Sozialstandards für verantwortlichen Bergbau einhalten. Der Begriff Fair Trade (fairer Handel) bezieht sich auf soziale Standards wie die Entlohnung. Fairtrade ist der Name eines Siegels mit diesem Schwerpunkt.

 

LBMA Responsible Gold Guidance 

Die Edelmetall-Handelsorganisation London Bullion Market Association (LBMA) hat Richtlinien für den verantwortungsvollen Goldhandel erlassen (LBMA Responsible Gold Guidance). LBMA zertifiziert die Hersteller von Goldbarren. Das Gold muss „konfliktfrei“ im Sinne des US-Gesetzes Dodd-Frank-Act sein. Es geht wie dort nur um Konflikte im Kongo. Umwelt- und Sozialstandards bleiben außen vor. Auf Goldmünzen nimmt die LBMA nicht ausdrücklich Bezug.

 

Responsible Jewellery Council

Der Gold- und Juwelierverband Responsible Jewel¬lery Council (RJC) zertifiziert Unternehmen, wenn sie die Standards des RJC einhalten (Code of Practices) oder auch die Lieferkette (Chain of Custody) von der Mine bis zum Endprodukt. Die Standards umfassen auch Umwelt- und Arbeitsbedingungen sowie Menschenrechte.“ […] 


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